Mittwoch, 20. November 2013

Rollenspieler ohne amazon

Nicht nur Berichte wie dieser aus jüngerer Zeit haben mich Ende letzten Jahres (2012) aufgeschreckt, mal aus meinem Kaufverhalten aufzuwachen.

Bis dahin habe ich VIEL bei amazon gekauft, keine Woche, ja manchmal kein Tag verging, ohne dass ein Päckchen aufschlug mit Buch/CD/DVD oder Rollenspiel.

Dann, ganz zu Beginn 2013 der erste Bericht über die Art und Weise, wie amazon mit seinen Mitarbeitern umging - der ein oder andere mag sich erinnern - und mein Gedankengang ging von "enorm komfortabel da zu kaufen" zu "jetzt schieb ich denen meine Unsummen Euronen jeden Monat in den Hintern und die sind nicht mal in der Lage ihre Leute ordentlich zu bezahlen oder wenigstens mal DIE HEIZUNG ANZUMACHEN beim arbeiten".

Von einem Tag auf den anderen habe ich den Kauf bei amazon eingestellt.

Das geht. :)

Anfangs schwer, mit Problemen bei örtlichen Buchhandlungen (laaaangsaaaam) bei der Bestellung von englischen Büchern, so nach und nach hat sich aber eine saubere Versorgung eingestellt - Bücher und Comics und etwa die Hälfte meiner Rollenspiele beim VFLGS. Die seltenere Hälfte Rollenspiele beim Sphärenmeister. CDs und DVDs im Laden (ja, sowas gibt's). Und allgemein reduziert (hab eh noch ne Tonne zu lesen bis ich durch bin). Elektronik beim Conrad vor Ort.

Dann habe ich im Laufe des Jahres noch gehört, wie amazon den Verlagen schadet, wenn es dort und nicht im Laden oder beim Hersteller selber gekauft wird ... habe lernen müssen Buchpreise zu berechnen, wenn sie hauptsächlich via amazon angeboten werden (richtig: teurer). Auch nicht besonders.


der einzig echte amazon(as) (Quelle Wikipedia)


Zweimal in knapp einem Jahr wurde ich rückfällig, beides mal mit kleineren Bestellungen bei Dingen die ich anders einfach nicht kriegen konnte - oder die vor Ort so dekadent überteuert waren, dass ich nicht bereit war, das doppelte zu zahlen. Naja, und zwei oder drei Bestellungen englischer ungeschnittener Konsolenspiele in GB (aber das zensieren von Spielen oder die Zugangshürden beim Onlinekauf von Spielen ab 18 und dazu noch eine miserable Zwangssynchronisierung sind ein anderes und trauriges Thema in D).

Trotzdem bin ich sehr zufrieden, dass es bis dato geklappt hat mit der amazonlosigkeit. Berichte wie der oben verlinkte geben mir Rückendeckung.

Also: Langer Rede kurzer Sinn - bestellt woanders, geht in den Laden vor Ort, rechnet 10% mehr Kosten dafür ein, dass Leute von ihrer Arbeit leben können, unterstützt eure Rollenspielverlage direkt. Es ist gar nicht schwer und nur wenig Mehraufwand.

… und ich bin gespannt auf das erste neoliberale Arschloch, dass das als Gutmenschentum abtut.